Affiliate Fraud bezeichnet betrügerische Handlungen, die im Affiliate Marketing dazu genutzt werden, Provisionen zu erschleichen.
Ebenso ist es aber auch Betrug, wenn ein Advertiser z.B. Sales unberechtigterweise im Netzwerk stornieren oder ein Netzwerk Publisher-Provisionen einbehalten würde. Gerade auf Publisherseite gibt es jedoch immer wieder neuartige Versuche, an das schnelle Geld zu kommen. Durch die Transparenz in den Affiliate Netzwerken, Tracking-Systemen und das geschulte Auge des Affiliate Managers wird der Schaden durch Affiliate Fraud heute minimal gehalten oder gar nicht erst zugelassen.
Mögliche Betrugsversuche von Publishern im Affiliate Marketing:
• Cookiestuffing Auf verschiedenste illegale Arten wird hier versucht, das Affiliate-Cookie für einen oder mehrere Onlineshops beim User zu platzieren, damit bei einem eventuellen Kauf Affiliate-Provisionen erschlichen werden können. So kann zum Beispiel ein versteckter iFrame in den Quellcode einer Website eingefügt werden. Öffnet der User dann die betreffende Seite, wird automatisch ein Cookie bei ihm gesetzt, obwohl er auf keinen Affiliate-Link geklickt hat. Aufwendigere Methoden mit Images (welche z.B. hinter einem Avatarbild in einem Forum ein Cookie setzen) oder das Ausnutzen von Lücken in Blogger-Plugins sind nur zwei weitere Beispiele, bei denen der Besucher unbewusst Affiliate-Cookies erhalten kann. • Brandbidding Früher stark vertreten war das Buchen eigener Anzeigen auf fremde Markenbegriffe. Statt direkt wird der User dabei über einen Affiliate-Link in den Shop weitergeleitet. Nachdem hier einige Überwachungs-Tools auf den Markt gekommen sind, wurde das Problem eingedämmt. Findige Leute versuchen jedoch weiterhin, durch diverse eigene Tools und Umleitungen an das schnelle Geld zu gelangen. • Fake-Transaktionen Bei dieser Methode gibt der Betrüger selbst z.B. beim Bestellprozess Namen und Adressen von anderen Personen ein und tätigt so einen Kauf. Ebenso gab es auch schon Versuche, den Pixel, der bei einer Bestellung an das Netzwerk ausgelöst wird, nachzubauen und manuell auszuführen. Abhängig vom Validierungsprozess des Advertisers kann hier die Provision ungerechtfertigt auf den Account des Publishers gutgeschrieben werden. • Vertipper-Domains Frei verfügbare Domains, die ähnlich wie die Shopdomain lauten (z.B. statt amazon.com: amazn.com) werden registriert und mit einer Weiterleitung über einen Affiliate-Link auf die Shopseite versehen. Der Besucher merkt dies nicht direkt und der Domain-Registrar verdient die Provision. Das Ganze nennt man auch Typosquatting. • Traffic Cloaking Ein oder mehrere Personen melden verschiedene Domains bei den Affiliate Netzwerken an und bewerben sich damit bei den Onlineshops. Meist sind dies kleinere Themenseiten, um die Annahme bei den Programmen schneller zu erhalten. Im nächsten Schritt nutzen diese Publisher dann eine Software, die eingekauften Traffic über diverse Redirects „wäscht“ und über die angemeldeten Seiten augenscheinlich die Sales generiert. Für den Affiliate Manager auf den ersten Blick nicht erkennbar, da je Account nur wenige Transaktionen erscheinen. Sicherlich gibt es noch viele weitere bekannte und weniger bekannte Arten wie Email-Spam, Ad Hijacking, Malware, diverse Fake-Profile, -Kommentare usw. Durch eine ständige Marktbeobachtung und den regelmäßigen Austausch mit Netzwerken und Affiliate Managern kann jeder seinen Teil zur Fraud Prevention beitragen. Denn selbst das Traffic Cloaking hinterlässt viele Indizien, die das Aufspüren von Fraud leicht machen. In Zusammenarbeit mit den Netzwerken konnten hier in der Vergangenheit schon viele schwarze Schafe erkannt und verbannt werden. Den Betrügern droht je nach Einzelfall neben der Stornierung von Provisionen und dem Ausschluss vom Partnerprogramm oder Netzwerk eine Schadenersatzklage.