In der Kommunikationsbranche gilt das Content-Marketing als Topthema, die Content-Strategie findet weniger Beachtung. Ihrer Bedeutung wird das jedoch nicht gerecht, denn sie erfüllt elementare Aufgaben:
Eine Content-Strategie sorgt in einer Organisation für Strukturen und Prozesse, dank derer es dauerhaft und regelmäßig Inhalte entwickeln, managen und publizieren kann, die zu ihr passen.
Die Content-Strategie ist die Basis erfolgreichen Content-Marketings und deshalb unverzichtbar. Ihre Basis wiederum ist die Content-Analyse. Das Ziel einer Content-Strategie muss sein, dass alle Content-Arten (Offline- und Online-Inhalte) und Content-Kanäle aufeinander abgestimmt werden können und wirken wie aus einem Guss. Weil dazu viel Teamarbeit und Kooperationsbereitschaft nötig ist, gehört es zu den wichtigsten Aufgaben einer Content-Strategie, sogenannte „Content-Silos“ – Abteilungen, die ihre Inhalte horten und nicht teilen – durchlässig zu machen. Eine Content-Strategie nimmt Einfluss auf die gesamte Unternehmenskommunikation. Sie betrifft nicht nur das (Content-)Marketing, sondern auch andere Bereiche, etwa den Vertrieb, die Pressearbeit, den Kundenservice und HR. Es wäre deshalb ungeschickt, die Content-Strategie als Aufgabe des Marketings zu betrachten. Vielmehr handelt es sich um einen unternehmensweiten Change-Prozess, der das offizielle Okay der Führungsspitze braucht. Den Unterschied zum Content-Marketing lässt sich mit einem Spielzeug, der Regenbogenschnecke, erklären: Die nackte Schnecke steht für die Content-Strategie im Unternehmen: Sie bestimmt die Route, ist aber eher behäbig und uninspirierend. Ganz im Gegensatz zur bunten Kugel, die das Content-Marketing symbolisiert: Sie ist der spektakuläre Blickfang – vor allem dann, wenn die Schnecke sich in Bewegung setzt. Ohne Schnecke wäre sie aber völlig richtungslos. Schnecke und Ball bilden eine Symbiose: Würde die Kugel (das Content-Marketing) nicht auf der Schnecke (Content-Strategie) sitzen, wäre sie zwar hübsch anzusehen – aber ohne Ziel. Die Schnecke wiederum (die Content-Strategie) wäre ohne Kugel einfach fad, keiner würde sich für sie interessieren. Kurz: Beide Disziplinen brauchen einander, auch wenn ihre Aufgabenbereiche unterschiedlich sind.