Der Begriff First Party Data umfasst alle Datenquellen, die ein Werbungtreibender selbst besitzt. Hierzu zählen Daten aus dem CRM-System, Informationen aus dem Surf-Verhalten auf der Website, dem E-Mail-Marketing oder Social Media.
Alle diese Informationen kann ein Werbungtreibender für Marketingmaßnahmen in den unterschiedlichen Kanälen nutzen. Im Zusammenhang mit Display-Werbemaßnahmen sind First Party Data cookiebasiert. Die Daten können zur Ausspielung benutzerdefinierter Inhalte auf der eigenen Website ebenso genutzt werden wie als Targetingfilter für Offsite-Display-Maßnahmen. Im Display-Bereich kann die Kampagnenbuchung sowohl in Direktdeals mit Publishern als auch über Real-Time-Bidding-Plattformen erfolgen. Die verbreitetste Form der Nutzung von First Party Data im Display Advertising ist das Retargeting, also die Nutzung der eigenen Daten als Targetingfilter für Werbekampagnen. Wurden User auf einer Website markiert, zeigt man ihnen später dynamische Werbemittel mit Produktempfehlungen oder Produkten, die sie sich zuletzt angesehen haben. Werbungtreibende schätzen Retargeting-Kampagnen zur Umwandlung von Interessenten zu Käufern und nutzen die Möglichkeiten des Cross- und Upsellings. Auch im E-Mail-Marketing und Social-Media-Advertising bedient man sich der First Party Data für Targeting, Retargeting (z.B. Warenkorb-Abbrecher-Kampagnen oder inaktive Nutzer), Cross- und Upselling. Im Bereich Social Media lassen sich die eigenen Daten zudem in den frühen Phasen für die Steigerung der Markenbekanntheit, des Umsatzes und auch für Leadgenerierung nutzen. Angereichert mit Drittdaten aus den sozialen Netzwerken oder für das Targeting auf andere potenzielle Kunden mittels sogenannter statistischer Zwillinge können zudem neue Kunden gewonnen werden. Die Zusammenführung der unterschiedlichen First Party Data im zeitlichen Verlauf ermöglicht Werbungtreibenden zudem einen guten Einblick in die Customer Journey. In aller Regel haben besonders Werbende am Ende des Sales-Funnels eine Vielzahl wertvoller Daten, beispielsweise Online-Händer oder Marken mit einer Direktvertriebsstrategie. Schwieriger ist es für Marken ohne eigenen Direktvertrieb oder mit vielen Vertriebswegen, die zwar mitunter einen Kundendialog über eigene E-Mail-Marketing-, Web- und Social-Media-Präsenzen pflegen, allerdings nur wenig Einblick in die vielzähligen verkaufsabschließenden Kanäle haben. Diese sollten für ein umfassendes Bild zur Customer Journey sogenannte Third Party Data integrieren.