Als Flat Design bezeichnet man eine zweidimensionale Gestaltung, bei der Formen reduziert werden. Das minimalistische Design-Prinzip verzichtet auf Effekte wie Verläufe und Texturen.
Im Vordergrund steht eine funktionale und ergonomische Benutzeroberfläche, die maßgeblich durch die zunehmende Verwendung von Touch-Displays beeinflusst wurde. Das Flat Design löste das Gestaltungsprinzip des sogenannten Skeuomorphismus ab, der realistischen Nachbildung analoger Gegenstände. Bekannte Beispiele für den Skeuomorphismus sind der Kalender im Ledereinband oder der Notizzettel mit Abrisskante. Diese Dreidimensionalität weicht im Flat Design einer flachen Designanmutung. Die wichtigsten Gestaltungsprinzipien sind:
- Reduzierte, serifenlose Typografie
- Flache Buttons ohne abgerundete Ecken
- Einsatz von Vollfarben
- Verwendung von Icons und Piktogrammen
- Verzicht auf Texturen
Mit dem Betriebssystem Windows 8 von Microsoft hielt das Flat Design 2012 erstmalig großflächigen Einzug in die Gestaltung, damals noch unter dem Begriff Metro Design. Apple unterzog ein Jahr später die Version 7 seines iOS einem Facelifting und postulierte die Abkehr vom skeuomorphen Design. Die Reduzierung in der Gestaltung bietet insbesondere auf mobilen Touch-Devices Vorteile in der Bedienbarkeit und Usability, zudem werden weniger ladeintensive Grafiken benötigt. Da viele Elemente im Flat Design direkt per CSS und JavaScript generiert werden können, vereinfacht dies die Umsetzung im Responsive Design, also der Anpassung an verschiedene Auflösungen und Devices. Die radikale Einfachheit des Flat Designs erschwerte aber auch teilweise das Verständnis von gelernten Interface-Elementen: So waren zum Beispiel Buttons oder Links für Benutzer nicht mehr eindeutig als aktivierbar erkennbar. Als Folge ist eine Weiterentwicklung des Flat Designs in Richtung einer behutsamen Verwendung dreidimensionaler Gestaltungselemente mit Tiefenwirkung zu beobachten. Ein Beispiel ist das sogenannte Material Design von Google, mit der Design wieder eine mehr haptische und sinnliche Anmutung erhält.