Freemium

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Mit Freemium bezeichnet man ein Geschäftsmodell,  bei dem ein Unternehmen den Nutzern ein in erster Linie kostenloses Angebot zum Erwerb zur Verfügung stellt. Signifikant für das Freemium-Modell ist, dass das Angebot durch spätere, kostenpflichtige Zusatzleistungen monetarisiert werden soll.

Mit Freemium bezeichnet man ein Geschäftsmodell vorzugsweise für digitale Inhalte. Dabei stellen  Inhalteanbieter Nutzern ein in erster Linie kostenloses Angebot zur Verfügung, um diese davon zu überzeugen, weitere  kostenpflichtige Inhalte zu erwerben.

Nicht Free, nicht Premium, aber doch irgendwie etwas von beidem. Bei dem Begriff Freemium handelt es sich um ein Kofferwort. Mit dem Geschäftsmodell wollen vorzugsweise Anbieter von digitalen Inhalten User kostenfrei einen Einblick in ihr Angebot geben. Dies kann ein publizistisches Medium sein (ein Buch, eine Webseite o.ä.), ein Spiel oder sogar Hard- und Software. Die User sollen durch den kostenlosen Zugang gewonnen werden, um das Angebot anschließend über kostenpflichtige Zusatzleistungen oder Erweiterungen zu monetarisieren.  Der Ansatz fußt dabei auf der traditionell gering ausgeprägten Zahlungsbereitschaft der Kunden für Online-Angebote.

Gerade im mobilen Gaming-Bereich der absolute Hit

Insbesondere die Hersteller von mobilen Gaming-Angeboten nutzen das Freemium-Geschäftsmodell, um ihre Spiele an den Mann zu bringen: Rund 95 Prozent der App-Store-Umsätze im Gaming-Segment sollen durch Freemium-Angebote erzielt werden. Kostenpflichtige Zusatzleistungen sind dabei beispielsweise verkürzte Wartezeiten, Goodies oder zusätzliche Levels und Leben innerhalb des Spiels. Trotz der hohen Download-Raten an Freemium-Angeboten im App-Store gilt das rentable Geschäftsmodell (die Erfinder von „Candy Crush“ sollen laut Heise online zeitweise 750.000 Dollar täglich eingenommen haben) bei seinen Usern als umstritten. Je nach Einschränkung der Möglichkeiten innerhalb des Games, droht eine schnelle Produktenttäuschung bei den Usern („Pay2win“). Daher gilt es für den Angebotssteller, einen akzeptablen Mix aus „Free“ und „Premium“ zu finden, damit die Kunden auch willig bleiben, für die Angebote zu zahlen.

Auch Medienhäuser nutzen Freemium

Publizistische Angebote sollen mittels Paid Content zukünftig auch online monetarisiert werden können. Dabei wird zwischen den Modellen Metered Paywall, der „harten“ Paywall und Freemium unterschieden. Mit der Metered Paywall oder auch der sogenannten „Bezahlschranke“ stellt beispielsweise der Süddeutsche Verlag seit Anfang 2015 seinen Usern nur noch eine bestimmte Anzahl an Artikeln zum kostenfreien Lesen zur Verfügung. Alle weiteren Artikel  des Online-Angebotes können nur nach Erwerb eines Tagespasses oder Abonnements gelesen werden. Entscheidet sich ein Medium für das Freemium-Modell, so bleibt meist ein Teil der Artikel kostenfrei, während von der Redaktion ausgewählte Premium-Artikel nur nach Bezahlung zugänglich gemacht werden. Die „harte“ Paywall higegen verwehrt den Zugang zum gesamten Angebot, sofern keine Zusatzentgelt gezahlt wird.

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