Mobile Payment bezeichnet das bargeld- und kontaktlose Bezahlen mit Hilfe mobiler Endgeräte. Der Konsument nutzt sein Smartphone, Tablet oder Wearable dabei als virtuelle Geldbörse.
Noch gibt es im Mobile Payment keinen Standard und eine Vielzahl von Verfahren. International wird unabhängig voneinander an verschiedensten Konzepten gearbeitet. In Deutschland jedoch unterscheidet man derzeit im Wesentlichen zwei Bezahlvarianten im Mobile Payment: Quick-Response-Code (QR-Code): Ein zweidimensionaler Barcode stellt im stationären Handel die Verbindung zwischen dem Smartphone/Tablet und der Kasse her. Um die Zahlung abwickeln zu können, hat der Kunde eine App von Anbietern wie beispielsweise Yapital oder PayPal auf seinem Gerät installiert. Das Smartphone/Tablet liest den Barcode an der Kasse ein. Oder aber umgekehrt: die Kasse scannt den Code des Gerätes. Vorteil hier: das Handy/Tablet muss nicht mit dem Internet verbunden sein, was sich in vielen Supermärkten oder Einkaufszentren mit schlechtem Empfang als Vorteil erweist. In dem gescannten QR-Code sind Daten zur Transaktion und zum Nutzer enthalten. Die eigentliche Zahlungsabwicklung erfolgt dann nach erfolgreicher Datenübertragung per Lastschrift, Kreditkarte, Guthaben oder PayPal. Bis alle Smartphones NFC-kompatibel sind und sich ein einheitlicher Standard durchgesetzt hat, ist der QR-Code im Mobile Payment-Bereich die am häufigsten genutzte Übergangstechnologie. Near-Field-Communication (NFC): Bezahlt wird direkt am Point-of-Sale (POS), indem der Kunde sein Smartphone, Tablet oder Wearable an das NFC-Lesegerät (z.B. an der Kasse) hält. Dieses gleicht häufig einem kleinen Display. Die kontaktlose Übertragung der Daten erfolgt per Funk und funktioniert aus Sicherheitsgründen nur im Bereich weniger Zentimeter. Der Kunde muss dazu vorab eine entsprechende Bezahldienst-App auf seinem Gerät installieren. Zur Sicherheit werden Einkäufe ab einem bestimmten Warenwert in der Regel durch die Eingabe einer zusätzlich PIN bestätigt. Im internationalen Vergleich hinkt der deutsche Markt im Mobile Payment-Bereich deutlich hinterher. Vor allem im stationären Handel haben sich die mobilen Bezahlsysteme noch nicht durchgesetzt. Nur vier Prozent der Smartphone-Besitzer kaufen tatsächlich mit ihrem Smartphone im Laden ein. Immerhin 28 Prozent planen, dies in Zukunft zu tun. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die die Internet World Messe in Zusammenarbeit mit den Marktforschern von Fittkau & Maaß unter deutschen Internetnutzern durchführte. Das Potenzial von Mobile Payment jedoch ist enorm. Das bestätigt eine 2014 durchgeführte Studie von Pricewaterhouse Coopers. Für 2020 wird darin den Bezahldienst-Apps ein Transaktionsvolumen von rund einer Milliarde Euro pro Jahr allein in Deutschland prognostiziert. Allerdings wird sich nach Prognosen der Markt bis dahin auch radikal von derzeit rund 80 verschiedenen Anbietern auf drei bis vier führende bereinigen.