Generative Design beschreibt einen Gestaltungsprozess, bei dem das Ergebnis nicht mehr direkt durch den Designer erzeugt wird, sondern durch einen programmierten Algorithmus. Generative Design verändert damit nicht nur den Prozess des Gestaltens, sondern auch die Rolle des Design fundamental.
Die Methode wird heute bereits in allen gestalterischen Disziplinen eingesetzt – in der Kunst genauso wie im Kommunikationsdesign, Interactive Design, Corporate Design bis hin zur Architektur. Dennoch fristet Generative Design derzeit noch ein Nischendasein, das eher von Spezialisten angewandt wird. Wie muss man sich das Erstellen eines generativen Designs vorstellen? Der bisher übliche digitale Gestaltungsprozess ahmte den analogen nach. D.h. der Designer konkretisiert wie ein Maler seine visuelle Idee mit Hilfe von grafischen Werkzeugen, wie Schrift, Farbe, Form oder Bildern. Beim generativen Gestaltungsprozess erschafft er dagegen sein „Bild“ nicht selbst, sondern erstellt einen digitalen Werkzeugkasten für den Computer. Dazu abstrahiert er zuerst eine Idee zu einem übergeordneten Prinzip. Aus einem Algorithmus kann er Parameter ableiten und in einen Quellcode übersetzen. Der Computer generiert das Ergebnis, der Gestalter bewertet es und verändert ggf. den Quellcode, die Parameter oder den Algorithmus.