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Ad-Fraud

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Der Begriff Ad-Fraud bezeichnet das betrügerische Vortäuschen einer nicht oder falsch erbrachten Werbeleistung.

Der Begriff Ad-Fraud bezeichnet das betrügerische Vortäuschen einer nicht oder falsch erbrachten Werbeleistung.

Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Spielarten des Ad-Fraud, die sich in Bezug auf technische Raffinesse und kriminelle Energie erheblich unterscheiden: Wir sprechen beispielsweise von „Impressionfraud“, wenn die Werbeeinblendung vorgetäuscht wird und von „Klickfraud“, wenn der Klick auf das Werbemittel von der betrügerischen Manipulation betroffen ist. Die einfachste Form des Klickfrauds ist so alt wie die Internetwerbung: Ein Publisher oder Vermarkter klickt von Hand auf die bei ihm eingebuchte Werbung, um die Klickrate so nach oben zu treiben. Doch moderne Übeltäter lassen die Technik für sich arbeiten: Sie programmieren sogenannte Crawler oder Bots. Das sind Softwareprogramme, die in einem Rechenzentrum laufen und Webseiten aufsuchen. Im Gegensatz zum legitimen Bot einer Suchmaschine, geben sie sich als von einem Menschen bedienter Browser aus, um dessen Seitenaufrufe, Adclicks oder sogar Aktionen auf der Zielseite zu simulieren. Eine neue Dimension hinsichtlich des technischen Aufwands erreicht Ad-Fraud, wenn man diese Manipulationsprogramme nicht mehr nur auf eigener Hardware im Rechenzentrum installiert, sondern private Internetnutzer für sich rechnen lässt. Entsprechende Software nennt sich Adware.

Über sogenannte Surfbars können Webseitenbetreiber ganz einfach und legal Reichweiten einkaufen. Quelle: mediascale
Eine Variante von Adware sind die sogenannten Surfbars, bei denen User sich aktiv anmelden können. Sie erhalten dann eine minimale Vergütung dafür, dass im Hintergrund oder einem kleinen zweiten Browserfenster beliebige Webseiten geladen werden. Der Webseitenbetreiber kann diesen „Traffic“ ganz offiziell einkaufen, um sein Auslieferungsvolumen zu erhöhen. Noch deutlich mehr kriminelle Energie wenden sogenannte Bot-Netzwerke auf. Hierbei werden Privatrechner mit einem Computervirus infiziert, der die Kontrolle über das Gerät übernimmt und Werbeleistung simuliert. Dies geschieht entweder direkt im Hintergrund auf dem Gerät oder durch den für den Nutzer nicht wahrnehmbaren Aufruf von meist speziell dafür erstellten Webseiten. Auf ihnen werden neben fragwürdigem Content und sichtbaren Bannern auch Werbemittel in für den menschlichen Betrachter nicht erkennbaren Frames ausgeliefert. Ein zufälliger menschlicher Besucher einer entsprechend präparierten Seite bemerkt gar nicht, dass Dutzende von unsichtbaren Werbekontakten an ihn ausgeliefert werden, für die die Werbetreibenden natürlich bezahlen müssen.

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